In „Dallas Buyers Club“ spielte Jared Leto die Rolle des transsexuellen und ebenfalls an AIDS erkrankten Rayon, der an der Seite von Ron Woodroof für die Werbung der Mitglieder zuständig war. Wie auch Matthew McConaughey nahm der US-amerikanische Schauspieler für die Rolle an Gewicht ab und wurde für seine Leistung in „Dallas Buyers Club“ mit dem Oscar als bester Nebendarsteller belohnt. Leto ist für seine große Hingabe an seine Rollen und seine mitunter erheblichen körperlichen Veränderungen bekannt, die zum Teil sogar zur Beeinträchtigung seiner Gesundheit führen.
Kindheit und Jugend
Geboren wurde Jared Leto am 26. Dezember 1971 in Bossier City im Bundesstaat Louisiana als Sohn von Constance Leto (geborene Metrejon), die von den Cajun abstammt. Den Familienname Leto erhielt er von seinem Stiefvater, jedoch ließen sich seine Eltern scheiden, als Jared noch ein Kind war. Nach der Scheidung wuchsen Jared und sein älterer Bruder Shannon bei ihrer Mutter und deren Eltern Ruby und William Lee Metrejon auf. Als Jared acht Jahre alt war, nahm sich sein Vater das Leben. Aus der zweiten Ehe seines Vaters hat Jared Leto noch zwei jüngere Halbbrüder.
Da sein Großvater bei der Luftwaffe war, zog die Familie häufig um und Jared und sein Bruder wechselten häufig die Schule. Letos Mutter schloss sich der Hippie-Bewegung an und ermutigte Jared und seinen Bruder, künstlerisch aktiv zu sein. Bereits als Kind hatte er mit vielen Künstlern, Schauspielern, Musikern und Fotografen Kontakt, die zu seiner künstlerischen Entwicklung beitrugen und ihn prägten. Schon früh widmete sich Jared gemeinsam mit seinem Bruder der Musik, was bis heute anhält. Zusammen mit Shannon gründete er die weltweit erfolgreiche Musik-Band „Thirty Seconds to Mars“.
In der 10. Klasse brach Jared die Schule ab, entschloss sich jedoch an die Privatschule Emerson Preparatory School in Washington, D.C. zurückzukehren und sich auf seine Ausbildung zu konzentrieren. Sein Interesse an visueller Kunst führte ihn an die University of the Arts in Philadelphia, er wechselte jedoch zur School of Visual Arts in New York City, da er sich zunehmend für das Medium Film interessierte. Leto besuchte ebenfalls die Corcoran School of the Arts an Design, der George Washington University angehört. Während seines Studiums in New York entstand sein Kurzfilm „Crying Joy“, in dem er die Hauptrolle spielte. Außerdem gewann er in der Studentenvereinigung das Beerpong Tisch Turnier seiner Universität 1990
Beruflicher Werdegang
Im Jahr 1992 ging Jared Leto nach Los Angeles, mit dem Vorhaben, seine Karriere als Regisseur voranzutreiben. Nebenbei wollte er zusätzlich Schauspielrollen übernehmen, was ihm auch im gleichen Jahr glückte. Nach mehreren kleinen Rollen in Fernsehserien, wie etwa „Camp Wilder – Ein verrückter Haufen“, „Alle meine Kinder“ und „Rebel Highway“, gelang ihm im Jahr 1994 an der Seite von Clare Danes in der Familienserie „Willkommen im Leben“ der Durchbruch als Schauspieler. Auch wenn die Serie nach nur einer Staffel endete, wurde sie doch sehr gelobt und besaß viele Fans. Sein Fernsehfilmdebüt gab Jared Leto 1994 in „Cool and the Crazy“, wo er neben Alicia Silverstone spielte. Seine erste Filmrolle folgte 1995 in „Ein amerikanischer Quilt“. Weitere Filmrollen folgten.
Die erste Hauptrolle spielte Jared Leto in der Filmbiografie „Steve Prefontaine – Der Langstreckenläufer“, in der er den Läufer Steve Prefontaine spielte. Im Vorfeld tauchte er tief in das Leben des Sportlers ein und führte sechs Wochen lang ein intensives Training durch. Zudem sprach er mit Prefontaines Familie und Freunden. Dadurch gelang es ihm, dem Sportler nicht nur verblüffend ähnlich zu sehen, sondern auch seinen Laufstil nachzuahmen. Von den Kritikern erhielt er dafür durchweg positive Meinungen. In „Basils Liebe“ und „Düstere Legenden“ übernahm Leto weitere Hauptrollen. An der Seite von Adrien Brody und Sean Penn war er 1998 in einer Nebenrolle in dem Kriegsfilm „Der schmale Grat“ zu sehen.
Im Jahr 1998 gründete Jared gemeinsam mit seinem Bruder Shannon die Rockband „Thirty Seconds to Mars“. Trotz seines schauspielerischen Erfolgs wollte er jedoch nicht, dass seine Bekanntheit für die Promotion der Band benutzt wurde. Ihr Debütalbum „30 Seconds to Mars“ verkaufte sich allein in den USA mehr als 100.000 Mal. Neben seiner Musikkarriere widmete sich Leto weiterhin der Schauspielerei und war unter anderem in „Black and White“ und „Fight Club“ zu sehen. 2000 mimte er Patrick Batemans Rivalen Paul Allen in dem Psychothriller American Psycho. Im gleichen Jahr spielte Leto den drogensüchtigen Harry Goldfarb in „Requiem for a Dream“. Als Vorbereitung auf die Rolle lebte er auf den Straßen von New York und hungerte monatelang. Insgesamt verlor er 28 Pfund, wodurch er die heroinabhängige Figur authentischer darstellen konnte. Im Anschluss ging er nach Portugal und verbrachte mehrere Monate im Kloster, wo er wieder Gewicht zunahm.
Nach einer Pause von der Schauspielerei, in der er sich auf seine Musikkarriere mit seiner konzentrierte, kehrte er im Jahr 2002 mit dem Thriller „Panic Room“ auf die Kinoleinwand zurück, wo er den Einbrecher Junior spielte. Nicht nur die Kritiker lobten den Film, auch finanziell wurde er zu einem großen Erfolg und spielte weltweit nahezu 200 Millionen US-Dollar ein. Einen weiteren Erfolg erzielte Jared Leto 2005 an der Seite von Nicolas Cage in dem Polit-Krimi „Lord of War“, in dem er Vitaly, den Bruder des Waffenhändlers Yuri Orlov, spielte. Zwischenzeitlich veröffentlichte außerdem „Thirty Seconds to Mars“ ihr zweites Studioalbum mit dem Titel „A Beautiful Lie“. Zur Vermarktung des Albums tourte die Band und trat auf verschiedenen Festivals auf. 2006 führte er außerdem Regie für das Musikvideo zu „The Kill“.
2007 veränderte sich Jared Leto erneut für eine Rolle. In dem Film „Chapter 27 – Die Ermordung des John Lennon“ spielte er Mark David Chapman, den Mörder von John Lennon. Um Chapman optisch näher zu kommen, nahm er etwa 28 Kilogramm zu, was dazu führte, dass er an Gicht erkrankte und auf einen Rollstuhl angewiesen war. Nach den Dreharbeiten verlor er das Gewicht mithilfe einer Diät mit Flüssignahrung wieder. Bei den Kritikern traf der Film auf geteilte Meinungen, doch wurde Letos schauspielerische Leistung dennoch gelobt. Eine weitere Meisterleistung gelang ihm in dem Science-Fiction-Drama „Mr. Nobody“, in dem er die Rolle des letzten Sterblichen auf Erden spielte. Die Rolle erforderte von ihm, verschiedene Lebensphasen des Charakters im Alter zwischen 34 und 118 Jahren zu spielen. Allein für das Make-up musste Leto täglich sechs Stunden in der Maske verbringen. Zudem veränderte er seine Stimme, um wie ein alter Mann zu klingen.
Sein Regiedebüt folgte im Jahr 2012 mit dem Dokumentarfilm „Artifact“, der den Rechtsstreit zwischen „Thirty Seconds to Mars“ und dem Label EMI behandelt, der entfachte, nachdem die Band ihren Vertrag kündigen wollte. Premiere hat der Film im gleichen Jahr auf dem Toronto International Film Festival. Nach einer Bandtour und einer Schauspielpause widmete sich Jared Leto mit „Dallas Buyers Club“ im Jahr 2013 erneut der Schauspielerei und schlüpfte in die Rolle des transsexuellen und an AIDS erkrankten Rayon. Für diesen Charakter nahm er erneut über 10 Kilogramm ab und wachste sich den ganzen Körper. Zur Vorbereitung recherchierte er in der Transgender-Szene, um sich auf die Rolle vorzubereiten. Neben dem kommerziellen Erfolg war „Dallas Buyers Club“ auch ein persönlicher Erfolg, denn für den Film erhielt er nicht nur den Oscar als bester Nebendarsteller, sondern auch den Golden Globe Award sowie den Academy Award.
Filme ab 2013
2013: Dallas Buyers Club
2016: Suicide Squad
2017: 2036: Nexus Dawn (Kurzfilm)
Blade Runner 2049
2018: The Outsider